Matthias Dürbaum

Collage von Bildern von Matthias Dürbaum in verschiedenen Situationen: beim Segeln mit seiner Frau, mit seinem Hund am Strand, in den Bergen beim Skifahren, beim Wandern und mit der Gewerkschaft unterwegs

Wer bist du?

Mein Name ist Matthias Dürbaum, ich bin 37 Jahre alt, verheiratet und derzeit Vorsitzender des Betriebsrates im Tagebau Hambach bei der RWE Power AG. Ich bin gelernter Industriemechaniker sowie geprüfter Industriemeister Metall. Geboren und aufgewachsen bin ich in Hergarten und kandidiere im Wahlkreis 07: Hergarten Nord/Vlatten Süd.
Ach so - und vorab schon mal Sorry: Ich habe scheinbar berufsbedingt verlernt, kurze Antworten zu geben. Trotzdem viel Spaß beim Kennenlernen!

Was hat dich dazu bewegt, dich kommunalpolitisch zu engagieren?

Seit der letzten Kommunalwahl 2020 bin ich Ortsvorsteher von Düttling und Hergarten - das macht mir sehr viel Spaß.
Politik vor Ort mitzugestalten und etwas für die Menschen zu bewegen, ist genau mein Ding.
Im Stadtrat bin ich bereits seit 2014 aktiv und seitdem auch Fraktionsvorsitzender. Auch beruflich bin ich es gewohnt, Verantwortung zu übernehmen. Ob in der betrieblichen, unternehmerischen oder gewerkschaftlichen Mitbestimmung.
Da ich seit früher Jugend im Vereinsleben unterwegs bin, war der Schritt in die Kommunalpolitik irgendwie logisch für mich.
Ich will mich auch weiterhin für unsere Region einsetzen.

Warum kandidierst du für die SPD?

Durch meinen Beruf hatte ich schon früh Berührung mit der Gewerkschaftsarbeit. Da war die SPD mit ihrer Nähe zu den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern einfach naheliegend für mich.
Ich finde mich nicht in jeder Position der Partei wieder und manchmal tue ich mich auch schwer mit Aussagen einzelner Vertreter. Ich glaube jedoch, das geht vielen die sich politisch engagieren so.
Wichtig sind mir die Grundwerte: Soziale Gerechtigkeit, Solidarität und der Einsatz für ein faires Miteinander.
Auch wenn ich in manchen Fragen eher bürgerlich-konservativ denke, bin ich überzeugt, dass die SPD der richtige Ort ist, um sich konstruktiv einzubringen und etwas zu bewegen.

Was macht die Stadt Heimbach für dich besonders lebens- und liebenswert?

Für mich ist es einfach diese dörfliche Struktur – man kennt sich, begegnet sich persönlich und hilft sich gegenseitig.
Dann kommt noch die Nähe zur Natur mit dem Nationalpark und dem Rursee hinzu, dazu ein lebendiges Vereinsleben und das wunderbare Lebensumfeld.
In einem kürzlich erschienenen Artikel über das Leben im Eifeldorf – "Mein Dorf, der beste Ort der Welt" – beschreibt Lisa Sahin zwar einen anderen Lebensweg als meinen, aber genau die Dinge, die sie anspricht, klingen für mich vertraut: Den Artikel findet man online unter: Mein Dorf, der beste Ort der Welt

Welche drei Themen liegen dir für die Zukunft der Stadt Heimbach besonders am Herzen?

  • Ein zentraler Punkt ist für mich, das Leben und das Miteinander in den einzelnen Ortschaften und in der Kernstadt weiter zu stärken. Die Dorfgemeinschaften sind ein echtes Pfund, das wir erhalten und fördern sollten. Sei es durch Treffpunkte, Veranstaltungen oder ehrenamtliches Engagement.
  • Gleichzeitig möchte ich die Verbindung zwischen den Ortsteilen und den dort lebenden Menschen stärken. Nicht jeder Ortsteil soll für sich allein stehen. Wir sind eine Gemeinschaft und dieses Zusammengehörigkeitsgefühl will ich weiter unterstützen.
  • Darüber hinaus setze ich mich dafür ein, dass Heimbach möglichst lange eigenständig gestalten kann. Dafür braucht es eine faire Finanzierung. Gleichzeitig sollten wir aber offen bleiben für neue Strukturen. Nicht der Status oder die Form stehen im Vordergrund, sondern das, was am Ende für die Menschen vor Ort am besten ist.

Was möchtest du in der nächsten Wahlperiode konkret bewegen oder verbessern?

Ich möchte erreichen, dass Politik, Verwaltung und die Menschen vor Ort gemeinsam gestalten. Bürgerbeteiligung soll keine Floskel sein, sondern wirklich gelebt werden. Mit offenen Sprechzeiten im Rathaus, direktem Austausch auf Augenhöhe und mehr Einbindung derjenigen, die unsere Stadt tagtäglich mit Leben füllen. Auch bei der Stadtentwicklung will ich umdenken: weg von Projekten, die sich über Jahre erstrecken, hin zu greifbaren Verbesserungen im Alltag – etwa bei Bürgerhäusern, Spielplätzen oder Treffpunkten. Künftig will ich mit mehr Augenmaß und noch stärkerem Blick auf den tatsächlichen Nutzen für die Menschen entscheiden.

Was möchtest du für Kinder, Jugendliche und Familien in deinem Wahlkreis/der Stadt Heimbach erreichen?

Ich möchte die Jugendräume gemeinsam mit den Jugendlichen neu gestalten. Wer selbst mit anpackt, weiß das Ergebnis mehr zu schätzen - das habe ich selbst oft erlebt. Beteiligung ist hier der Schlüssel. Die Kinder- und Jugendarbeit hat sich trotz begrenzter Mittel in den letzten Jahren spürbar verbessert. Als Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Generationen und Ehrenamt freut mich das sehr - vor allem wegen des starken Engagements der Verwaltung. Dennoch brauchen wir langfristig eine bessere finanzielle Ausstattung. Wichtig ist mir auch, junge Menschen früh für Demokratie zu begeistern. Projekte wie die Bildungsreise nach Brüssel sind dafür ein guter Weg und sollten weiter gefördert werden.

Wie stehst du zum Thema Umwelt- und Klimaschutz auf kommunaler Ebene?

Ich bin kein klassischer Umweltpolitiker, aber in unserer Region zu leben, ist ein echtes Privileg. Dies verpflichtet uns, achtsam mit Natur und Klima umzugehen. Klimaschutz muss mit Augenmaß und gemeinsam mit den Bürgern gedacht werden. Naturschutz heißt für mich nicht nur bewahren, sondern auch einbinden - wie beim Nationalpark, der nur funktioniert, wenn Schutz und Teilhabe zusammengehen.
Ganz offen: Das Thema kommt in der Arbeit des Stadtrates oft durch Herrn Beck von den Grünen auf den Tisch. Manchmal nervt es mich, dass er es bei so vielen Projekten einbringt. Aber, er hat oft auch recht. Denn genau so funktioniert gute Kommunalpolitik für mich: Unterschiedlich Blickwinkel, gegenseitiger Respekt und am Ende eine Lösung, die möglichst viele mittragen können.

Wie möchtest du den Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern pflegen?

Als Ortsvorsteher bin ich fast täglich im Austausch mit den Menschen - per Telefon, WhatsApp, E-Mail oder einfach beim Spaziergang mit dem Hund. Dieser direkte Draht ist mir wichtig und oft auch der ehrlichste. Klar ist aber auch: Ehrenamt, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, ist nicht immer leicht. Gerade deshalb braucht es einfache, alltagstaugliche Wege der Kommunikation. Was die generelle Information aus Stadtrat und Verwaltung angeht, sehe ich noch Verbesserungsbedarf. Auffällig ist: Je näher die Kommunalwahl rückt, desto mehr Infos kommen plötzlich. Auch wir als SPD müssen zugeben, dass es uns oft an Zeit und Ressourcen fehlt, um hier durchgehend präsent zu sein. Für Düttling und Hergarten versuche ich als Ortsvorsteher über einen WhatsApp-Kanal den Informationsaustausch zu verbessern - solche Formate will ich weiterdenken.

Was möchtest du den Wählerinnen und Wählern mit auf den Weg geben?

Bringt euch ein, sagt eure Meinung, seid kritisch - das ist wichtig. Vergesst dabei nicht, unter welchen Voraussetzungen Kommunalpolitiker derzeit agieren. Gerade in kleinen, ländlichen Städten wie Heimbach sind die Rahmenbedingungen alles andere als einfach. Denkt bitte immer daran: In Räten und Ausschüssen sitzen Menschen aus der Nachbarschaft, die das alles ehrenamtlich machen - in ihrer Freizeit, neben Familie und Beruf. Sie tun das nach bestem Wissen und Gewissen, auch wenn das wie eine Floskel klingen mag. Politik lebt vom Mitmachen, nicht vom Zuschauen.
Zu guter Letzt: Wir können immer einfallsreiche und engagierte Mitglieder gebrauchen - nur falls jemand Lust hat, unsere Gemeinde mit weiterzuentwickeln.


Angenommen, du hättest 100.000 € zur Verfügung – ausschließlich für ein Projekt in deinem Wahlkreis oder der Stadt Heimbach. Wofür würdest du es einsetzen?

Ich würde das Geld nicht einfach allein verplanen, sondern die Menschen vor Ort aktiv befragen. Zum Beispiel über einen "Wettbewerb der Ideen". Die Bürgerinnen und Bürger in den Ortsteilen wissen selbst am besten, was gebraucht wird. So könnten gemeinsam Projekte entstehen, die wirklich Sinn machen und langfristig zur Zukunftsfähigkeit beitragen.
Die Idee nehme ich auf jeden Fall als Anregung für die zukünftige Arbeit mit.
Wenn ich allein entscheiden müsste, würde ich in einen Treffpunkt für Jung und Alt investieren. Zum Beispiel die Modernisierung eines Jugendraums oder die Aufwertung eines Bürgerhauses. Orte, an denen Menschen unkompliziert zusammenkommen.

Welcher Ort in der Stadt Heimbach ist für dich ein persönlicher Kraftort – und warum?

Meine Mutter wird vermutlich lachen, aber mein Kraftort ist ganz klar: Unser eigener Garten. Dort kann ich stundenlang werkeln, abschalten und einfach Hand anlegen - was im Job oft zu kurz kommt. Meine Frau sagt immer, ich würde nicht aufräumen, sondern "umräumen" - und sie hat recht. Es geht mir weniger ums perfekt sein, sondern darum, den Kopf frei zu kriegen und was mit meinen eigenen Händen zu schaffen. Und ganz nebenbei beantwortet das auch gleich die nächste Frage.

Gibt es ein Thema, bei dem du deine Meinung einmal grundlegend geändert hast? Warum?

Früher konnte ich mit Gartenarbeit überhaupt nichts anfangen. Das war für mich eher nervig und sinnlos. Heute ist genau das mein Ausgleich. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal freiwillig Rasen mähe, Beete umgrabe oder die Hecke schneide und dabei auch noch entspanne. Manchmal verändert man sich eben und das ist auch gut so.